Wie doof ist das denn..?

Beobachtungen im November 2019 :

Mit der Beginn der kalten Jahreszeit und den ersten Frosttagen geht es wieder los: Schon kurz nach der Abfahrt zu einem Termin kommt mir ein Auto mit einem Untertassen großen Guckloch in der ansonsten vereisten Frontscheibe entgegen. Viel kann man durch das Guckloch nicht sehen, dementsprechend hat der Fahrer Mühe, den Kurs zu halten…!

Was fällt mir in diesem Jahr an solch einer Aktion mehr auf als in den vergangenen Jahren?

Im speziellen Fall handelt es sich um einen „Hypermercedes“, der geschätzt 90.000,00 Euro-Klasse.

Geld für eine Standheizung schien nicht mehr übrig zu sein, warum sonst nur das Guckloch?

Meine Gedanken gehen aber in eine ganz andere Richtung: Während ich im Rückspiegel die beiden trapezförmigen Auspuffrohre des Mercedes sehe, die den Rückschluss auf eine Motorleistung von geschätzt irgendwas zwischen 250 bis 350 kW lassen, stellt sich mir die Frage, wie krank oder eben auch nur „doof“ die automobile Welt wirklich ist:

Von 100 % nicht erneuerbarer fossiler Energie, die dieses Fahrzeug  verbraucht, benötigt es gerade mal ca. 30 % um wirklich Vortrieb zu erzeugen, für die Heizwärme reicht es – wie eingangs geschildert – zumindest kurz nach Fahrtbeginn noch nicht einmal hin und der Beitrag einer Standheizung zur Vernichtung fossiler Energien hätte die Bilanz auch nicht mehr wirklich verschlechtert.

Eine Maschine, die 70 % Ausschuss produziert hätte keinen Platz in dieser Welt, im Auto schon…!

Die automobile Alternative in dieser Preisklasse wäre Zweifels ohne ein Tesla, der nachhaltige Fahrspaß mit ungleich mehr Komfort beginnt aber auch schon in „niedrigeren“ Preisregionen.

Ein Elektrofahrzeug beglückt seinen Fahrer mit einem vorgeheiztem Innenraum oder zumindest mit wohliger Wärme aus den Lüftungsschlitzen unmittelbar nach Fahrtantritt: Nein, nicht wie gebetsmühlenartig immer wieder behauptet, aber trotzdem falsch, über eine Elektroheizung, sondern über ein Wärmepumpensystem, welches durch die durch die Energieeffizienz und Nutzung regenerativer Energien im immobilen Bereich den Fördersegen der Bundesregierung erhält!

Die Elektromobilität ist längst im Alltag angekommen, viele mögen das noch nicht wahrhaben wollen und außer Frage ist vieles noch nicht so gelöst, wie es in den 100 Jahren gelöst worden ist, die man dem mit Verbrennungsmotor angetriebenen Fahrzeug gegönnt hat.

Einem Elektrofahrzeug und der Elektromobilität wird schonungslos alles sofort abverlangt und was nicht verstanden wird, wird schlicht als „Totschlagargument“ verwendet.

Nie zuvor gab es in der Welt der mechanischen Mobilität eine effizientere Fortbewegung, selbst ein Pferdefuhrwerk hat bei nur gelegentlicher Nutzung einen schlechteren Gesamtwirkungskreis, bezogen auf die zurückgelegte Strecke, das verbrauchte Gras und die erzeugten Pferdeäpfel…!

Aus erneuerbaren Energien betrieben, ist das Elektrofahrzeug unter dem Strich emissionsfrei und auch die viel beschworenen Aufwendungen bei der Erzeugung des Fahrzeuges oder der Windgeneratoren und Photovoltaikanlagen geben über den Lebenszyklus der Technik bei deren verantwortungsvoller und nachhaltiger Anwendung ein anderes Bild als das von den ewig gestrigen gebetsmühlenartig Heraufbeschworene!

Zugegeben, jeder sieht gerne vorzugsweise das, was er sehen möchte, auch der Verfasser ist hiervon nicht ganz frei, aber ein bisschen Augenmaß täte nicht nur der Umwelt gut, sondern wird auch endlich die senile, sich selbst beweihräuchernde Führungsriege eines großen Automobilherstellers nicht nur zum Nachdenken bewegen, sondern sie auch ablösen…!

Wer die Zeichen der Zeit und die Zukunft derart verschlafen hat, andere erst auslacht, dann belächelt, und nun reflexartig Milliardeninvestitionen verspricht, um längst verlorenes Terrain wiederzugewinnen, ist nicht wirklich glaubhaft.

Wie heißt es so schön: Die Windschutzscheibe ist größer als der Rückspiegel!

Wenig glaubhaft auch die zweijährige Garantie auf deutsche Premiumprodukte, während andere Hersteller längst bis zu sieben Jahre „auf alles“ geben! Das passt nicht zusammen…!

 

Kurz aber schmerzvoll…

Wie so oft, schreibe ich mir Erlebnisse unmittelbar nach dem „Erleben“ mit den noch frischen Eindrücken auf, um mich später gerne lebhaft daran zu erinnern und sie hier oder anderswo zu teilen oder auch einfach nur „aufzubewahren“..

So auch die Erinnerung an unsere letztjährige Motorradfahrt :

Frisch aufgeschrieben nach dem Erleben schon im August 2019, erst heute im Schatten des Jahreswechsel vervollständigt und „veröffentlicht“ :

Am vorvergangenen Wochenende jährte sich zum zigsten Male das spätsommerliche Motorradwochenende von Jörg und Reinhard. Wie immer hatten wir zwei Wochenenden „reserviert“, um das wettermäßig jeweils beste für diese Aktion zu nutzen. Auch diesmal ging die Strategie wie nahezu immer auf, diesmal sogar ein bisschen mehr als sonst, herrschte doch bereits bei der Abfahrt am Donnerstag „Kaiserwetter“, welches bis weit in die darauffolgende Woche vorher gesagt war.

Auch schon traditionell führte uns unser Weg von Wendisch Evern über die Elbuferstraße nach Hitzacker und im weiteren Verlauf die Elbe entlang nach Lenzen, wo wir mit der Elbfähre an das östliche Elbufer übersetzen wollten.

Schon dieser Teil der Fahrt entzückte förmlich, Sonne, optimale „Motorradfahrtemperaturen“, nahezu leere Straße und freudige Erwartungen auf die Mecklenburgische Seenplatte, genauer gesagt, den Labussee und den Zeltplatz Biberhof.

Soweit der Plan: Am Ortsausgang von Gartow angekommen, wies uns ein Schild darauf hin, dass die Fähre Lenzen wegen Niedrigwasser der Elbe nicht fährt.

Während wir noch im Schatten einer großen Eiche am Straßenrand sinnieren, ob wir nach Dömitz zurückfahren müssen, spricht uns eine mittelalte, bisher Bauschutt auf einen Anhänger verladende kernige Frau an und fragt uns, ob sie uns helfen kann; von unseren Überlegungen in Kenntnis gesetzt, sagt sie „ich frag mal Maike…“ und entschwindet ins Haus. Maike weiß auch kein Bescheid, meistens fährt die Fähre Schnakenburg als Ausweichalternative stromaufwärts auch nicht mehr, wenn die Fähre Lenzen schon nicht mehr fährt…!

Ein Anruf auf der Fähre klärt uns auf, die Fähre fährt und weiter geht es durch die sonnendurchflutete, leere und liebreizende Landschaft nach Schnakenburg, der zweitkleinsten Stadt der Republik.

Dort setzen wir über, um dann die auch schon fast gewohnte Strecke über Perleberg, Wittstock an der Dosse und Prignitz unserem Ziel entgegen zu fahren.

Den Zeltplatz Biberhof erreichen wir gegen 16:00 Uhr, Jörg baut das Zelt auf und ich breche mehr oder weniger auf der schnell entrollten Isomatte zusammen, um meiner durch eine böse, schon vor Fahrtantritt bestehenden schmerzhaften Verspannung meiner Schulter Erleichterung zu verschaffen.

Der Rest ist schnell erzählt: Zwei Nächte halte ich noch aus, dass ergebe ich mich dann notgedrungen der rebellierenden Schulter, Jörg regt von sich aus an, ob wir die Fahrt nicht abbrechen wollen, alleine mag er auch nicht weitermachen und so brechen wir dann schon am Samstagmittag sehr sehr schweren Herzens auf, die Bedingungen sind nach wie vor super, wenn man von der blöden Schulter absieht…!

Am Samstag haben wir noch eine kleine Rundreise gemacht, leider hat mich auch da die Schulter so „geärgert“, dass ich eher wie ein Zombie gefahren bin und nur wenig Genuss am Erlebten empfinden konnte, zu sehr beschäftigte mich das „Wegdenken“ des Schmerzes und die Suche nach einer erträglichen Haltung…!

Ein bisschen erleichtert haben uns die Abfahrt, die ab Freitagmittag einfallenden Familien mit gefühlt tausenden Kindern – Berlin ist nicht weit weg -, die dann den Zeltplatz akustisch bis in die späte Nacht belebten…!

Blendet man dieses Erlebnis aus, war der Zeltplatz Biberhof wieder erste Wahl: Naturbelassen, schwimmen im See, ein „Hofladen“ und ein nettes Restaurant mit Außensitzplätzen und eine überschaubare, dafür umso bessere Speisekarte mit regionalen Produkten.

Zum Zelt- oder Wohnmobilnachbarn gibt es diskrete Distanz, das Ganze hat eher den Habitus von Wildcampen, Lagerfeuer oder Grillen auf dem Campingplatz ist die Regel, was anderswo undenkbar wäre. Schade, dass meine „Gebrechen“ unsere Pläne durchkreuzt haben, aber nach dem Biberhof ist vor dem Biberhof…!

Zu den festgehaltenen Impressionen von Jörg geht es hier…!

 

 

 

 

 

Defrosting deluxe…

Eigentlich gehört zu dieser Zeit an diese Stelle eine Retrospektive des vergangenen Jahres und ein Ausblick auf das Kommende…

Obwohl es viel dazu aufzuschreiben gibt, haben mich dieser Tage auch andere Dinge beschäftigt als das „hätte, wäre, war, ist, wird usw. …!“ , nämlich nach wie vor auch mein neuer Kia Soul EV und dessen nach nunmehr einem Monat geschätzte Eigenschaften, unter anderem die Entfrostung der Windschutzscheibe und Vorheizung des Autos und, ähm, ja, auch des Lenkrad und des Sitzes…!

Mittels im Vergleich zum Renault ZOE tatsächlich funktionierender App kann die Vorheizung aktiviert oder vorprogrammiert werden. Das „Ergebnis“ sieht man im nachstehenden Video : Man beachte besonders den Verlauf des Abtauvorganges der Windschutzscheibe…:-) :

Ein Zeitraffervideo eines „Defrosting“ bei – 4° Celsius. Auch ohne Zeitraffer geht es schnell : der ganze Vorgang dauert real vom Einschalten bis zu den fertig abgetauten Scheiben und einem vorgewärmten Innenraum ca. 5 Minuten. Dafür werden durch die Wärmepumpe nur ca. 0,15 kWh aus der Fahrbatterie verbraucht. Versehentlich hatte ich den Abtauvorgang unterbrochen : Zunächst über die App ferngestartet, dann durch Öffnen der Fahrertür versehentlich unterbrochen und dann „manuell“ durch Einschalten des Fahrzeugs fortgesetzt… Darum ist schon bei Beginn des Videos ein kleiner abgetauter Bereich erkennbar…

Die Musik ist Keep ‚em dry – GEMAfreie Musik von https://audiohub.de Lizenz: CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)