aufgeschrieben unter dem Eindruck des Erlebten schon am 1.Januar 2019…
Weihnachten lässt traditionell ein bisschen Ruhe einkehren: aus “ voller Fahrt “ wird alles in einen Ruhemodus herunter gefahren, der dann wiederum abgelöst wird durch ebenfalls schon fast traditionelle Abläufe:
Jungs und Mädels fallen ein, bringen Freunde mit, die Tante reist an und alle bleiben lange und offensichtlich gerne, manche kommen später, manche kommen früher, der eine oder die andere verlässt das Treiben für Stunden, um dann wiederzukommen und nach Essen zu fragen und “ was geht …! „
Nicht dass damit genug wäre: das Ferienhaus ist belegt, Gäste und Hunde feiern dort Weihnachten und Silvester und in der Folge des ganzen “ Getümmel “ stellt sich tageweise Parkplatznot vor dem Grundstück ein!
Nebenbei wird in diesen Tagen regelmäßig der Jahresspitzenverbrauch an Strom, Wasser und Heizöl erreicht: die unterschiedlichen Tag-und Nachtrhythmen der Akteure führen nicht nur dazu, dass sich gelegentlich diejenigen, die gerade schlafen gehen mit denjenigen treffen, die gerade aufstehen, beiläufig ist es auch notwendig, 24 h Warmwasser, Licht und Heizung nicht auf Abruf, sondern durchgängig vorzuhalten!
Die unterschiedlichsten Lebensmittel und Getränke werden in Anstaltsmengen angeliefert oder eingekauft, es lohnt sich kaum, den Backofen abzuschalten.
Hunde laufen mit Augenringen umher, wissen nicht genau, wo sie denn nun zu Ruhe kommen können, hinter jeder Ecke droht gleich wieder jemand hervor zukommen und den Hundeschlaf zu stören.
Handys buchen sich in die zahlreichen Alexa`s und Echos`s ein, erfüllen Musikwünsche, spielen Playlists der Besucher, beantworten Fragen und geraten mit den zahlreichen Wünschen und der Abarbeitung der zahlreichen Timer für hart gekochte Eier, wenden der Weihnachtsgans oder herausnehmen des Hackbratens aus dem Ofen an die Grenze ihrer Kapazität…
Dieser Tage häufen sich die Ausreden der Sprachassistenten : „ich kann keine Netzwerkverbindung herstellen“ und man hat den Eindruck, dass sie froh sind, wenn alle schlafen gehen, was ja eben selten, s.o., der Fall ist …!
Dieses Jahr ist vieles anders: über allem schwebt die Erkenntnis, dass wir Weihnachten fast ohne Uli hätten verbringen müssen, erst im Nachhinein verstehen wir, dass sie und wir großes Glück gehabt haben mit dem vorerst glimpflichen Ausgang ihrer Lungenembolie!
In den Zeitfenstern, die ihr ihre langsam wiederkehrenden Kräfte lassen, beschäftigt sich Uli -aller Schwächen zum Trotz- mit ihrem geliebten Kochen, aufgelockert durch Strickpausen und ein bisschen nachdenken …!
So ist denn dieses Weihnachten und die Zeit „zwischen den Tagen“ und der Jahreswechsel trotz aller vordergründiger „Rummeligkeit“ innerlich auch geprägt von stiller Einkehr und Nachdenklichkeit, aber auch der sehr davon, dass ganz viel besser und auch anders werden kann :
Uli ist neues Leben eingehaucht und meinem Leben steht durch den Ende des Jahres vollzogenen Verkauf des Ingenieurbüros ein viel versprechender signifikanter Wandel bevor : die 60h+ – Wochen dürften schon bald der Vergangenheit angehören und trotz aller neuen und alten Aufgaben wird Freiraum und mehr Freude am Tun entstehen für das, was in der Vergangenheit nicht immer, aber eben doch viel zu oft zu kurz gekommen ist …!
Nur eine ist völlig unberührt von allem: Tiffany!
Tiffany ist unser Mitte Dezember bei uns eingezogener Staubsaugroboter, der sich so richtig wohl bei uns fühlt :
In den wenigen „Betriebspausen“ des Lebens hier im Haus hat Tiffany sich mit der Beseitigung der Hinterlassenschaften des Tages, angefangen bei Hundehaare, Brotkrümeln, Konfetti, Lametta und vielem anderen mehr beschäftigt, ist dabei sogar unter das Sofa gekrochen und hat uns nach getaner Arbeit mit frisch gesaugten Böden erfreut!
Ihren Namen hat Tiffany von Alena erhalten und wir hoffen, dass Tiffany ist noch lange so dezent und beiläufig ihren Dienst verrichtet und nicht irgendwann frustiert türmt…!
Das heute zu Ende gehende Jahr war neben der “ Jahresendeskalation “ eines der anstrengendsten, aber auch ereignisreichsten der letzten Jahre :
Zu Beginn des Jahres 2018 haben die Vorbereitungen für den Verkauf des Ingenieurbüros Fahrt aufgenommen, um bereits Mitte des Jahres in konkrete Verhandlungen mit dem vielversprechendsten „Bewerber“ überzugehen …!
Die zweite Jahreshälfte war mit „Detailverhandlungen“ zum Prozedere des „Betriebsüberganges“ gefüllt und zum Jahresende sind dann alle relevanten Verträge abschließend gezeichnet und der Büroverkauf vollzogen wurde.
Viel Herzblut ist geflossen, Kollateralschäden sind entstanden und im Abgang ein Beigeschmack geblieben:
Einfaches Fazit:
Mitarbeitern kann man nichts recht machen, man kann nur verlieren, egal ob man rechtzeitig und vollständig kommuniziert oder „hinter dem Berg hält“: obwohl der für die Mitarbeiter optimale Betriebsübergang vollzogen wurde – es gibt eigentlich nur Gewinner -, geht man als „Trump “ aus so einer Aktion hervor und bleibt es auch..!
Gefühlt tausenderlei faktisch unbegründete Befindlichkeiten, Sorgen, Nöte waren und sind zu kanalisieren und kompensieren…
Das jeweils letzte Wort ist mit Sicherheit das falsche …!
Fast vorbei:
Nunmehr erwartet mich eine limitierte Beratertätigkeit, in der ich mich zumindest weitestgehend nicht mehr mit diesem subalternen Gewäsch abeseln muss…!
Diese Worte scheinen hart, gleichwohl sind sie nicht meine, sondern die meines Vaters, der mir diese Lebensweisheit (?!!) bereits vor über 30 Jahren auf den Weg mit gegeben hat: damals habe ich gelächelt, heute weiß ich endgültig, was er mir damit sagen wollte…
Arrogant hin oder her: Alles hat sicherlich zwei Seiten, aber das in den letzten Monaten im Zusammenhang mit dem Betriebsübergang Erlebte war schon mehr als eindrücklich …!
Unabhängig davon hat es einen der schönsten Sommer seit langer Zeit gegeben, einen schönen Urlaub auf dem Wasser mit unserer ersten Nachtfahrt, das Super-Kreuzfahrt-Wochenende mit Daniela und Thomas, die Motorradfahrt nach Bornholm und vieles andere mehr.
Manches gab es auch nicht, damit das nicht so bleibt :siehe oben 🙂 !
„Für den Kopf“ gab es dann noch ein paar andere „Aktionen“, die man getrost hätte auch verschieben können, die aber einfach gut taten und das Gefühl vermittelten, endlich mal was sinnvolles zu tun : im Keller, besser im „Souterrain habe ich nach dem Motto „back tot he roots“ Teile des alten Büros renoviert und „neu gestaltet“ und werde nun dort zukünftig meiner “ Sachverständigentätigkeit “ nachgehen …!
Zudem hat das Schlafen zwischen Wäschebergen ein Ende gefunden: im ehemaligen „Kinderzimmer“ des Ferienhauses ist ein „Wäscheraum“ entstanden und eine Außentür hergestellt worden, so dass man auch bei belegter Ferienwohnung dort Wäsche waschen, trocknen und bügeln kann, natürlich komfortabel mit Fernseher, damit Uli den Spaß am Bügeln nicht verliert… 🙂
Das Video von Maarten Baas fasst ein bisschen die aktuelle Aufbruchstimmung auf einfache Weise zusammen :
„Let`s move on!“