…ist wieder da: Mit der Rückkehr der Erde in ihre Frühlingsposition beginnt ein mich seit Jahrzehnten immer wieder auf’s Neue faszinierendes morgendliches Spektakel:
Mit Beginn der ersten Morgendämmerung beginnt ein vielfältiges lautstarkes Vogelkonzert, an dem scheinbar alles teilnimmt, was einen Schnabel hat: Wie im wirklichen Leben fängt einer mit einem kleinen Pieps an, der andere legt nach und nur wenige Zeit später ufert das Konzert aus in einen „Birdcontest“, der nur ein einziges Ziel zu haben scheint : wer kann am schönsten und am lautesten !
Eigentlich ist diese „laute Stunde“ so gar nicht meine Zeit; manchmal reicht aber die morgendliche schläfrige Wahrnehmung des Auftaktes des Konzertes und ich muss raus und es mir in der ersten Reihe anhören !
Etwas weiter nördlich findet ein etwas rustikalerer, maritimer „Songcontest“ statt:
Anlässlich der Übergabe der Wohnung von Ulis Mutter am vorvergangenen Wochenende haben wir uns eine Übernachtung in Maasholm gegönnt: Nach unruhiger Nacht – Insider wissen, wovon ich rede – verspricht ein rötlicher Lichtschimmer hinter der Gardine des Hotelzimmerfensters einen sehenswerten Sonnenaufgang an der Ostsee !
Trotz der bleiernen Müdigkeit komme ich schnell auf die Beine und in die „Klamotten“, will ich doch vor der Sonne am Wasser sein !
Nach offensichtlich regnerischer Nacht präsentiert sich Maasholm schläfrig-klamm. Die noch brennenden Straßenlampen haben den Kampf mit der Dämmerung schon verloren. Auf dem Weg zum Hafen komme ich an der Bäckerei vorbei und erhoffe mir einen heißen Kaffee. In der Bäckerei ist es noch dunkel, ein davorstehender offener Lieferwagen zeugt aber schon von irgendwelchen „Anlieferungsaktivitäten“. Da der Wunsch nach der frühen Sonne vor dem nach dem Kaffee steht, „eile“ ich weiter…!
Zu spät: Die Sonne hat „gewonnen“. Mit breitem Strahlen begrüßt sie mich wenige „optische“ Zentimeter über dem Horizont !
Auch hier ist diese Stunde laut : der immer wieder faszinierende Sonnenaufgang wird begleitet von einem fast infernalischen Konzert: Hier an der Küste weniger differenziert als bei uns im Garten, dafür umso lauter kreischen Wasservögel, vornehmlich Möwen als ob sie die Sonne wieder verjagen wollen !
Einem großen „Thing“ gleich sitzen sie auf Dalben, Fischkuttern und auf den leeren Stegen des Sportboothafens, der tagsüber regelmäßig stattfindende Streit ums Essen hat noch nicht begonnen, vielmehr scheint man sich über irgendwas auszutauschen oder auch einfach nur absichtslos anzukreischen…
Neben einem schläfrigen griesgrämigen Fischer, der seine Netze sortiert, ist der Hafen leer, dafür oder gerade deswegen mit einer unbeschreiblichen Stimmung „gesegnet“.
Unweit der Sonne kann man am Horizont die unnachahmliche Baumgruppe unweit Schleimünde sehen…
Schon bald verschwindet die Sonne im Dunst eines regenschwangeren Himmels und ich mache mich auf den Rückweg zum Hotel „Schleieck“.
Zwischenzeitlich ist in der Bäckerei Licht:
Die Ladentür steht einladend weit offen, drinnen ist niemand zu sehen…
Auf mein etwas lauteres „Moin“ kommt eine nicht mehr ganz frische Dame mit frisch bunt gefärbten Haaren und fängt übergangslos sofort an zureden: „Sie hätten auch vorhin schon reinkommen können, den Kaffee mache ich immer als erstes und das Licht dann später an! Sie wollten wohl den schönen Sonnenaufgang sehen?“ Wir plaudern noch ein bisschen über die Sonnenaufgänge dieser Welt im Allgemeinen und diejenigen in Maasholm im Speziellen und wünschen uns beidseits einen angenehmen Tag…
Mit dem heißen Kaffeebecher in der Hand – dem Geschmack nach ist er wirklich schon vor Stunden gekocht – mache ich mich wieder auf den Weg, besser einen „Umweg“ durch das immer noch leergefegte possierliche Maasholm…
Der Tag geht dann in den vorhergesagten Regen über und nach einem netten Frühstück im sehr empfehlenswerten Hotel „Schleieck“ – machen wir uns auf den Heimweg.
Das Hotel Schleieck hat an diesem Wochenende zum ersten Mal nach langer Winterpause geöffnet und sowohl die Inhaberin wie auch das abendliche und nun das morgendliche „Servicepersonal“ kokettieren damit „dass es doch dafür, dass man es solange nicht gemacht hat, eigentlich ganz gut klappt, oder?!“. Es hat gut geklappt und das Hotel Schleieck ist wirklich eine kleine Auszeit bei gutem Essen und Trinken und unverbautem Blick auf die Schlei wert.
Maasholm als solches auch: Am Vortag sind wir bei schönem sonnigen Wetter ein bisschen in Maasholm rumgelaufen, dabei haben wir die nachstehenden Eindrücke „eingefangen“:
Maasholm- und Schleiimpressionen am Vortag…:
Hach da kommt doch direkt Sehnsucht auf ! Wunderschöne Fotos! Liebe Grüße Anne
Ein Traum…..Den wir auch schon oft genießen durften!!!
Diese Gegend kann man(n) nur lieben. Und Frau auch