Der Strip der alten Dame…

Der Ursprungsplan, meine „Tante K“ über das vergangene  Winterhalbjahr einem Facelift und Refit zu unterziehen (zu lassen) ist fehlgeschlagen:

Die Firma Gratenau hat von den zahlreichen vielversprechenden Zusagen keine einzige gehalten und einmal mehr reift die Erkenntnis „es gibt sie noch, die guten Dinge, die man für Geld nicht bekommt…!“.

Da es weit und breit keine Firma gibt, die den Facelift „des fliegenden Ziegelsteins“ durchführen möchte, heißt es, selbst Hand anlegen !.

Zunächst hatte sich im Februar meine Befürchtung bestätigt, dass sich die vermuteten Wasseransammlungen in den Lackblasen an der Unterseite des Tankes  anlässlich des ersten Frostes ihren Weg ins Freie bahnen und Löcher im Tank „freigeben“: Zu sehr roch der Schuppen nach Benzin, als dass man hier nichts Böses ahnen hätte müssen…

Dem Beginn der Tankinstandsetzung geht üblicherweise dessen Entleerung voran, das war aber nicht mehr nötig, da sich der Restinhalt des Tanks im Sinne des Wortes „verflüchtigt“ hat!

Der Abbau des Tanks und dessen Innenleben wie Filter, Pumpe, Tankgeber usw. hat dann den Sieb ähnlichen desolaten Zustand der Tankunterseiten rechts und links in vollem Ausmaß bestätigt.

Was tun: Im Internet gibt es eine Anleitung zur Instandsetzung des Tanks mittels geeignetem Kunstharz, die bezieht sich aber eher auf kleine Löcher und nicht auf den festgestellten „Siebcharakter“ der Tankunterseite.

Bei eBay schweigt man sich über den Zustand der dort zu ersteigernden passenden gebrauchten Tanks aus, sodass das auch keine wirkliche Option war…

Zwischenzeitlich habe ich einen „neuen“ gebrauchten Tank bei BML bekommen; an diesem Tank ist zwar auch schon geschweißt worden, aber er ist dicht und wird zusätzlich noch mit einer Innenbeschichtung versehen.

So instandgesetzt wird er wohl die Tante K und möglicherweise auch mich überleben…

In Kürze kann also der „neue“ Tank und die überschaubare Anzahl weiterer lackierbarer Teile zum Lackieren gebracht werden „Tante K“ wird einen dem Alter angepassten klassischen schwarzen Lack anstelle des weinroten Lackes erhalten.

Interessant auch, dass keine Lackiererei nicht für Geld und gute Worte die Teile abbauen, lackieren und wieder anbauen will, ebenso will keine Motorradwerkstatt die Teile abbauen, lackieren lassen und wieder anbauen…: Laut erhaltener Auskunft müssen die Kunden grauenvoll pingelig sein : Entweder meckern sie, das man nicht wieder richtig zusammengebaut hätte oder beim Zusammenbauen die neu lackierten Teile Kratzer bekommen hätten…

Da nun weder der eine oder der andere das jeweils andere nicht macht, muss man es selbst machen und lernt dabei sein Motorrad immer besser kennen…

Hoffentlich greift dieses Verhalten nicht auch auf Auto- oder sonstige Reparaturen über !

Heute habe ich nun alle lackierbaren Teile abgebaut und in der Spülmaschine in zwei „Durchgängen“ zum Lackieren vorgereinigt, ich will ja in der Lackiererei nicht abgewiesen werden weil die womöglich zu schmutzig sind oder komisch riechen oder so…! In der kommenden Woche werde ich sie dann zum Lackieren bringen, hoffentlich muss ich keine Farbe mitbringen…

In der Zwischenzeit muss ich dann noch den festsitzenden Kühlerventilatormotor gängig machen bzw. durch einen funktionsfähigen gebrauchten – dieser ist zum Glück zahlreich bei eBay erhältlich – ersetzen. Wie schon beschrieben, braucht man den Kühlerventilator aufgrund der thermischen Stabilität der K nicht wirklich, jetzt, sämtlicher Anbauteile entledigt, kommt man aber an den im Herzen des Motorrades verbauten Lüfter gut heran und es macht Sinn, ihn anlässlich des „Strips“ instand zu setzen.

Danach steht „nur noch“ das Zusammenbauen aller Teile bevor und, wenn dann wieder fahrbereit, das Erneuern der Gabeldichtungsringe und dazugehöriger Staubkappen.

Nach dieser Aktion ist dann die „Tankte K“ wieder optisch und technisch revitalisiert und ich hoffe, dass ich spätestens Ende Juni, Anfang Juli wieder auf zwei Rädern unterwegs sein und unserem geplanten diesjährigen Motorradtrip Bornholm im Spätsommer nichts entgegen steht!

„Tante K“, völlig „gestrippt“…!

       andere Seite…

  kaum noch was dran…

die Gehirne der Tante K : links das Motorsteuergerät für Benzineinspritzung und Zündung, rechts das ABS-Steuergerät…

   eines der Löcher an der Tankunterseite…

4 Gedanken zu „Der Strip der alten Dame…

  1. Wenn ich könnte würde, ich viel mehr „wollen“ ! Das fühlt sich nämlich immer viel besser an, als wenn „man es für Geld machen lässt“ ! (machen lassen muss…)

  2. Sehr schön, die „Spätgeburt“ eines Mopedschraubers life miterleben zu dürfen. Ich dachte immer, ein Schrauber WILL schrauben, muss aber nicht…so ist das jedenfalls bei mir.
    Na, dann wünsche ich viel Erfolg dabei, dass die neu lackierten Teile nach Wiederkehr wieder an die richtigen Stellen kommen.
    Grüße aus Soderstorf,
    Ralph

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