Es werde Licht…!

Anlässlich unserer jährlichen Motorradtouren im Spätsommer taucht bei mir regelmäßig der Wunsch nach einer „Flutlichtbeleuchtung“ des Zeltplatzes auf: Nicht selten kehren wir spät aus der nächstgelegenen Kneipe zurück oder sitzen bis tief in die Nacht schwatzend und trinkend vor dem Zelt.

Die Folgen sind identisch:

Irgendwie findet man aufgrund der fortgeschrittenen Jahres- und Tageszeit und der dadurch bedingt früher einsetzenden Dunkelheit irgendwie nur noch die Hälfte von den Dingen, die man eigentlich ins Zelt mitnehmen oder im Motorrad „mitnahmesicher“ verstauen wollte…

Klein sollte die Lösung sein, damit sie griffbereit in den Tankrucksack passt, schön hell und trotzdem sparsam im Verbrauch und natürlich mit den 12 Volt des Motorrades zu betreiben…!

Nach längerem Suchen habe ich nun einen witterungsbeständigen und mit nur drei Zentimetern sehr flachen LED-Scheinwerfer bei Amazon gefunden, diesen mit einer längeren Anschlussleitung und einem 12 Volt „Autostecker“ versehen, damit ich ihn an der Steckdose des Motorrads betreiben kann.

Man kann ihn mit dem meistens ohnehin mitgeführtem Stativ aufstellen oden einfach ans Motorrad aufhängen und schon hat man eine wunderbare Fussballplatzatmosphäre, in der man nichts mehr übersieht..!

Durch die LED ist der Verbrauch vernachlässigbar und theoretisch könnte man die ganze Nacht für Licht sorgen und am nächsten Morgen trotzdem noch das Motorrad starten können…

Ein nützliches Utensil mehr und ein „Problem“ weniger auf unseren Motorradtouren.

                        

 

Die kleine Landratte….

 Laut Wikipedia haben sich von den weltweit über 60 Arten der Ratten „mehrere den Menschen weitgehend angeschlossen und leben zeitweilig oder dauernd in seiner Umgebung“…

Zwei von den mehreren, gut genährte und possierliche Exemplare, haben sich entschlossen, bei uns zu wohnen.

Das ist so gesehen nicht ganz neu, ich erinnere mich, wie ich Ende der 1960er Jahre voller Ehrfurcht beobachten konnte, wie ein damaliger Mitarbeiter meiner Eltern im Garten mit einem Luftgewehr Ratten nachstellte, die sich auch damals schon bei uns niedergelassen hatten.

Nach meiner Erinnerung war die „Bejagung“ erfolglos.

Ich hoffe, dass ich den nächsten Tagen mehr Glück haben werde:

Nächtliche Geräusche auf unserem Dachboden, die denen einer Schuhplattlergruppe durchaus Konkurrenz machen können, veranlassten mich dazu, meine Wildkamera auf dem Dachboden aufzustellen.

Zu gerne wollte ich wissen, welche nächtlichen Veranstaltungen dort stattfinden.

Zur Verköstigung der Teilnehmer hatte ich eigens ein mit Hirschfiletstück – schließlich ist Weihnachten – an den Rand des Tanzbodens gestellt.

Ehrlich gesagt konnte ich es am 2. Weihnachtsfeiertag kaum erwarten, die nächtliche Aufzeichnung des Events aus der Kamera auszulesen und zu betrachten.

Um alle Ergebnisse zusammenzufassen und vorwegzunehmen: Ratten mögen kein Hirsch…!

Die ersten Aufnahmen zeigten eine veritable Ratte, wie sie das „Buffet“ beäugte und unschlüssig hin und her lief, was wiederum die nahe Verwandtschaft zum Menschen dokumentiert…!

Jedenfalls war der „kleine Hirschteller“ am nächsten unberührt.

Schon beim genauen Betrachten der ersten Bilder konnte man sehen, dass es sich offensichtlich um zwei Ratten handelt, eine große und eine kleine…

Am nächsten Tag ging die Testreihe weiter: Um die Geschmacksrichtung der Ratten in Vorbereitung deren „Entnahme“ weiter zu erkunden, habe ich ihnen am nächsten Abend frisches Baguette mit Käsestücken gereicht.

Um sie zu verwirren, habe ich eine dicke Stoffschleiereule neben dem Essplatz aufgestellt.

Das Ergebnis der Aufnahmen der letzten Nacht kann sich sehen lassen: Die Ratten haben Baguette und Käse offensichtlich im Vorbeilaufen inhaliert, man sieht, wie beides verschwindet, aber keine Ratte…!

Dafür hin und her huschende Ratten und auch das Inspizieren der Schleiereule, die dann irgendwann dabei offensichtlich umgefallen ist…!

Wie geht es nun weiter:

Wenn die Geräuschkulisse und die Nageaktivitäten der possierlichen Tierchen nicht wären, könnten sie von mir aus gerne bei uns wohnen bleiben…

Da sie augenscheinlich beides jedoch nicht abstellen wollen oder können, werde ich das bisher geduldete Mietsverhältnis aufkündigen. Wie bei zahlungsunfähigen Mietern nicht selten unüblich, werden sie das nicht freiwillig mitmachen…

Am 2. Weihnachtsfeiertag habe ich dann eine Ratten-Lebendfalle gekauft und zwischenzeitlich bereits erhalten.

Um die Ratten nicht zu überfordern, habe ich die Falle zunächst „unscharf“ mit Essensrationen im „Eingangsbereich“ auf den Boden gestellt. Wieder zeigt die Bildkamera, dass das Essen offensichtlich im Vorbeiflug „inhaliert“ wird, immer fehlt der entscheidende Teil auf den Aufnahmen.

Gestern war nun der große Tag:

Gegen 0:30 Uhr habe ich die Rattenfalle mit einer leckeren Essenration wieder auf dem Dachboden positioniert, „scharf“ gemacht und die Bildkamera aktiviert.

Bereits im Bett liegend gab es ca. eine halbe Stunde später einen deutlichen „Schlag“ auf dem Dachboden, die Falle hatte offensichtlich „zugeschnappt“…!

So war es dann auch, im Käfig saß eine schlecht gelaunte Ratte, bildhübsch, große dunkle Augen, sehr gepflegte Hände und Füße und ein ebensolches Fell !

Der Rest ist schnell erzählt:

Wieder rein in die Klamotten, das Auto enteist und die Ratte in östlicher Richtung über den Elbeseiten-Kanal verbracht und in der Nähe eines mir bekannten unliebsamen Zeitgenossen ausgesetzt…!

So richtig mochte sie nach dem Verlassen des Käfigs gar nicht weglaufen und wenn ich ehrlich bin, tat sie mir ein bisschen leid, habe ich doch vermutlich mit der „Zwangsverbringung“ ihre sozialen Kontakte nachhaltig gestört…!

Vor einigen Jahren hatte ich im „Stern“ einen hochinteressanten Bericht über Ratten gelesen, der letztlich mit dem Fazit schloss, dass es Ratten aufgrund deren Intelligenz, sozialer Verhaltensweisen und Anpassungsfähigkeit auch dann noch geben wird, wenn es den Menschen schon lange nicht mehr gibt, vermutlich unter anderem deswegen, weil ihm diese Eigenschaften zum großenTeil abgehen…!

Den „Ursprungsbericht“ im Stern habe ich nicht mehr gefunden, dafür diesen schon älteren, aber interessanten und durchaus aktuellen Beitrag…

In den nächsten Tagen werde ich nun versuchen, die zweite Ratte auf dem Dachboden zu fangen.

Damit es nicht zu Verwechslungen mit möglichen Rückkehrern kommt, habe ich den Schwanz der ausgewilderten Ratte aus vor einiger bereits gemachter Erfahrung mit einer Farbmarkierung versehen…!

Es bleibt spannend…

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„der kleine Hirschteller“ zum vertraut machen…

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Ratte meets Steiff…

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inspizieren der noch nicht „scharfen“ Falle…

 

 

„Shit happens“ oder „aus die Maus“…