Sonnenfinsternis 2015

Sonnenfinsternisse kommen genau wie Weihnachten, nämlich völlig überraschend ! 

Am Vorabend der „SOFI“ hat mich meine Schwester mit ihrer „Verdunklungseuphorie“ angesteckt und die halbe Nacht habe ich wach gelegen und darüber gebrütet, wie man denn noch schnell in den Besitz einer „SOFI-Brille“ kommt, um sich nicht die Augen zu verbrennen.

In den frühen Morgenstunden des 20.03.2015 fiel mir dann die Schweißhaube meines verstorbenen lieben Nachbarn Helmut ein und ab 7:00 Uhr habe ich dann „gegeiert“, ob Elfriede, seine Frau, schon auf den Beinen ist, damit ich sie von ihr leihen kann. 

Zum Glück hat das dann geklappt und mit Beginn des Höhepunkts der Sonnenfinsternis, so ab halb zehn, haben wir dann vor dem Büro gemeinschaftlich abwechselnd durch die Brille gestarrt und das Schauspiel bewundert. 

Bereits kurz vor Sofie`s Höhepunkt fiel uns allen das merkwürdige „fahle“, teils violett anmutende Licht auf, ein Kollege meinte scherzhaft, dass es ja plötzlich auch richtig kalt geworden sein…!  Auch die Kamera durfte hindurch schauen und herausgekommen ist das nachstehende Foto : SOFI 20.März 2015  Entgegen sonstiger Schilderungen ist uns aufgefallen, dass die Vögel nicht auf einmal still waren, vielmehr hat irgendein hektischer Piepser einen staccatoartigen „Höllenalarm“ gemacht, möglicherweise hat er in der „Dunkelheit“ nichts mehr zu fressen oder sein Nest nicht mehr gefunden…! 

Noch ein „Vorher-Nachher-Bild“, auf dem man zumindest ein bisschen die Helligkeitsunterschiede wahrnehmen kann. In Wirklichkeit, insbesondere in meinem Büro, erschien es mir tatsächlich sehr viel dunkler und „andersfarbig“ als sonst…!

IMG_0036IMG_0038

Sofi`s Höhepunkt…                                      hinterher….

Ganz schön stolz auf mein Bild durch die Schweißhaube, hat dann gegen Abend Jörg das Ganze in seiner mehr als semiprofessionellen Weise getoppt und mir einen Link zu dem von ihm gemachten tollen Zeitraffervideo über die „SOFI“ gemacht. 

Das Video findet man hier: http://jv-foto.de/sonnenfinsternis-verpasst/

 

Wichtiger Nachtrag :

Information zum Verhalten bei Sonnenfinsternis: 

Seit gestern weit ich, dass Sabines und meine Kinder nicht nur das Stigma von „Trennungskindern“ haben, vielmehr hat ein anderes Ereignis bisher unbewusst, ihren Lebensweg nachhaltig beeinflusst: 

Sabine und ich haben sie anlässlich der Sonnenfinsternis im Sommer 1999 ungeschützt ins Freie gelassen !

Während Sabine und ich durch überwiegendes Einvernehmen die Trennungsfolgen wohl ziemlich überschaubar halten konnten, haben wir bezüglich der Sonnenfinsternis gemeinschaftlich völlig versagt: 

Wir wussten einfach nicht, dass man Sicherheitskonzepte entwickeln muss, nach Möglichkeit eine Versicherung gegen Folgeschäden abschließen sollte und sich einfach mehr informieren muss! 

Erst heute, einen Tag nach der Sonnenfinsternis 2015, wird mir der gesamte Umfang dieses Versagens klar: 

Aus absolut verlässlichen Quellen, deren diesbezüglicher Puls direkt am Zeitgeist schlägt, weiß ich seit gestern, dass heutige aufgeklärte Eltern Initiative ergreifen und bei Schulleitern und anderen „Ausbildungs- und Entwicklungsbeteiligten“ vorstellig werden und Sicherheitskonzepte zum Verhalten anlässlich der Sonnenfinsternis einfordern und Klagen bezüglich eventueller Folgeschäden bei nicht adäquatem Umgang mit dem apokalyptischen, äh, atypischen Strahlungsverlauf anlässlich einer Sonnenfinsternis androhen ! 

Panik und Unsicherheit macht sich breit, die Reaktion der Verantwortlichen ist widersprüchlich, anfängliches Unverständnis über die an sie herangetragenen Forderungen weicht blanker Wut, der latente Wunsch nach hemmungsloser Gewaltausübung bleibt glücklicherweise intellektbedingt gedeckelt; die finalen Handlungsanweisungen an das zu beschützende Kleinklientel fallen unterschiedlich aus: Manche Schüler dürfen alles, andere dürfen sich den gesamten Vormittag nur in geschlossenen Räumen aufhalten !

Diejenigen, bei denen der gesamte Umfang der Naturkatastrophe nicht richtig angekommen ist, wanken blinzelnd über den Schulhof oder schützen sich paralysiert unter ihrer Kapuzenjacke, den Blick auf den Boden gesenkt. 

Der coole Schulleiter gehobener Jahrgänge appelliert periodisch über Schullautsprecher an die Vernunft der Kinder, bittet sie nicht ungeschützt in das Zentralgestirn zu schauen und trifft fahrlässig keine weiteren Schutzmaßnahmen. 

So wird auch die Sonnenfinsternis 2015 wieder mehr oder weniger indifferente Schäden bei den sich betroffenen fühlenden Bevölkerungsteilen hinterlassen, ohne dass das zunächst als echtes Defizit wahrgenommen wird. 

Die wahre Seite der wohl tatsächlich teilweise erforderlichen Schutzmaßnahmen ist bedenklich und stimmt noch nachdenklicher : 

Das „mentale Setup“ einiger Schüler lässt jeglichen Bezug zur Realität und diesem Fall auch eben der Sonnenstrahlung vermissen und so ist es tatsächlich nicht realitätsfern, dass lustige Wetten darüber abgeschlossen werden, wer denn wohl am längsten in die verdunkelte Sonne gucken kann. 

Ungeschützt natürlich…!

Meine Sinne sind durch langjähriges durch Unkenntnis geprägtes Fehlverhalten zwischenzeitlich auch stark beeinträchtigt: Manchmal und zunehmend täuschen die Sinne das Hirn :

Man kann nicht glauben, was man sieht oder hört ! 

Das Ganze wird kurzfristig ein glückliches Ende nehmen: Wir werden alle vom Wolf gefressen ! 

Nein, nicht alle, der Wolf sucht sich die leichte Beute aus…!

Sofern uns nicht vorher der Himmel auf den Kopf fällt, beim Teutates…!

 

Alles Quark…

Ein weiteres Rezept zur Nachahmung für andere  und als Gedächtnisstütze für mich  :

Meine „Weggefährten“ wissen, dass ich seit Urzeiten ein „Quarkfetischist“ bin : Bereits im Studentenwohnheim war ich dafür bekannt, käuflich bei Aldi in „Anstaltsmengen“ erworbenen Quark mit Kräutern und Gewürzen zu „individualisieren“. Das jeweilige Ergebnis war offensichtlich gelungen, der Quark verflüchtigte sich wie von Zauberhand…Sollten da etwa die lieben Kommilitonen etwas mit zu tun haben…?

Auch heute noch ist es der „Mann“, der den Quark machen soll, weil „der das am besten kann“,  so die Sprachregelung der „kleinen“ Damen im Haus…

Was lag nun näher als mal Quark selbst herzustellen ?

Vor vielen Jahren gab es schon mal ein paar Versuche, allerdings mit dürftigem -insbesondere mengenmäßig- Ergebnis, die Neuauflage im vergangenen Jahr stand unter dem Motto „think big“ und bringt nun regelmäßig mit geringem Aufwand gute Ergebnisse :

Meine „think big“- Version :

  • vier Liter Bio-H-Milch 3,8 % Fett in einen lebensmittelgeeigneten 5-Liter Eimer (sonst schwappt es über, ob auch andere Milch funktioniert weiß ich (noch) nicht.
  • pro Liter Milch eine halbe Labtablette und eine Messerspitze „pro diba“ hinzufügen (ich löse das vorher in etwas Wasser auf) und umrühren.
  • den Eimer mit der Milch im Wasserbad oder Umluftherd auf 30° erwärmen.
  • nach der Erwärmung den Eimer abgedeckt bei Raumtemperatur ca. 18 Stunden stehen lassen (mehr hat nicht geschadet…) und nicht bewegen (den Eimer…)
  • den dann schon nach Quark riechenden Inhalt in ein Haushaltssieb, in das eine Mullwindel o.ä. eingelegt ist und das in einem Topf „hängt“ schütten.(siehe Foto)
  • den Eimer vom Hund auslecken lassen (alternativ geht auch normal spülen)
  • je nach gewünschter Quarkkonsistenz die Masse zwischen mindesten 6 und 24 Stunden abtropfen lassen (6 h = cremiger Quark, 24 h = krümelig-fester Quark
  • das Tuch mit dem Quark aus dem Sieb nehmen und den Inhalt in eine Schüssel entleeren.
  • das Tuch sorgfältig von Hunden ablecken lassen (alternativ müssten auch Katzen gut gehen) oder einfach reinigen und für den nächsten Gebrauch waschen/auskochen.
  • Quark nach Belieben individualisieren ( Frühlings- oder „normale“ Zwiebeln, Schnittlauch, Koblauch, Salz. Kümmel, Chili und viele ander Varianten, natürlich auch „süße“…!
  • Quark sofort vollständig aufessen
  • über Bauchschmerzen jammern  (nur Frauen)

Der Quark schmeckt toll, obwohl ja nur „Magerquark“, etwas säuerlich, ob das so soll weiß ich nicht, ist aber auch nicht störend, sondern eher „interessant“.

Warum so viel auf einmal : aus den ehemals vier Litern Milch entsteht nur etwas mehr als ein Kilo Quark und weniger macht nicht wirklich Spaß…

Der Rest ist Molke, die soll richtig gesund sein und so schmeckt sie leider auch…

Einen Teil bekommen bei uns die Hund über das Trockenfutter geschüttet, ob das gut ist weiß ich auch nicht, die Hunde lieben es jedenfalls…

Viel Spaß beim Nachmachen (es gibt m.E. kein „Falschmachpotential“) und Essen…!

Die Bilder zum Rezept :

CIMG9775 (768x1024)

Sieb im Topf…

CIMG9776 (768x1024) (2)

   vorbereitete Milch im Eimer…

CIMG9778 (768x1024) (768x1024)

ab ins Sieb (mit Windel)….

CIMG9779 (768x1024)

Reinigung mit Microfaserzunge…

CIMG9788 (768x1024)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

vereinte Reinigung des „Seihtuches“…

 

CIMG9790 (1024x768)

Das leckere fertige Ergebnis, hält leider nicht lange vor…!

Massenmord…!

Zwei sind nur krank, weit über hundert tot….!

Gefangen, abtransportiert, zur Schau gestellt, verkauft, gekühlt, bei lebendigem Leib gegart und verspeist !

Für Miesmuscheln ein nicht seltenes, tödliches Schicksal, wir hingegen sind nur krank und hoffentlich bald wieder gesund.

Eine „Multiinsuffizienz“, Erkältung mit dem ganzen ausgeprägten Spektrum aller denkbaren Unpässlichkeiten lähmt uns beide gleichermaßen, die eine kann nicht hören, der andere kann nicht mehr sprechen..! Passt gut zusammen, so gibt es nur mit Anstrengung etwas auszutauschen.

Nicht geschwächt, wie sollte es anders sein, ist unser Appetit :

Eigentlich wollten wir über ein verlängertes Wochenende wie fast jedes Jahr um diese Zeit nach Sylt fahren, nun muss Sylt herkommen, weil wir nicht „reisefähig“ sind und wir machen uns „maritimes Essen“, so, wie wir es dort genossen hätten, nur „meer“ und gefühlt besser…!

„Ein Kilo pro Person“ sagt der Fischfritze vom „Lüneburger Fischmarkt“ und da wir zu zweit sind, nehmen wir vorsichtshalber sechs Kilo…

Und nun schnell das einfache Rezept, damit wir beim nächsten mal nicht wieder länger suchen und brüten müssen wie es denn nun ging, obwohl oder gerade, weil es so schnell und einfach geht :

Muscheln abspülen und abbürsten, „defekte“ aussortieren für die Hunde.

Möhren, Sellerie, Porree, Petersilie, Pfefferkörner, Salz, Wasser und eine Flasche Pinot Grigio  in sinnvollen Mengen (alles reichlich) im großen Topf zum Kochen bringen.

Die Muscheln in dem Sud ca. sechs Minuten kochen lassen, fertig…!

Zum Essen dann mit einer Schaumkelle die Muschel „abfischen“ und mit einer Kelle  reichlich Sud mit Inhalt mit auf den Teller, damit man sein Weißbrot darin „stippen“ kann…

Dazu Kräuterbutter, Aioli und wer mag Cocktailsoße..

da köcheln sie, die armen Tiere…

CIMG0887 (1024x841)

fertig…!

Am nächsten Tag geht`s weiter :

Das Muschelfleisch aus den übriggebliebenen Muscheln heraus holen, nicht zu viel naschen dabei, die „Gemüsereste“ mit der Schaumkelle oder einem Sieb „separieren“.

Gestückelte Zwiebeln und Koblauch im Topf glasig anbraten, einen Teil der Muscheln und das Gemüse hinzufügen, nach Gefühl Tomatenmark, Pinot Grigio, von dem „Muschelkochwasser“ und etwas Schmand hinzufügen und mit dem Pürierstab alles pürieren und mit dem Kochwasser nach und nach auf die gewünschte Konsistenz „einstellen“. Salz war nicht nötig, zwei Messerspitzen unseres selbstgemachten Chilis reichten für eine deutliche aber feine Schärfe.

IMG_0007 (1024x576)

Vorbereitung für die Muschelsuppe : Das „Sediment“ des Suds von gestern mit dem Rest Muscheln…

IMG_0010 (576x1024)

wenn sie so schmecken würde wie sie aussieht… tut sie aber nicht, vielmeer :

lecker „muschelig“, maritim und Meer, leichte Schärfe die aus den eignen Chilis, die aber  nichts „kaputtmacht“

PS : die Muscheln sind alle…

IMG_0018 (576x1024)

Zum Schluss : wenn schon nicht da, dann wenigstens „Spirit of Sylt“ ,

„Sylt & Friends only“, wohl zeitgeistig gemeint, aber dennoch gut schmeckend…